Mainz. Das Titel- und Aufstiegsrennen in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar spitzt sich zu – und die Volleyballerinnen des FC Wierschem sind mittendrin. Im Topspiel beim Dritten TGM Mainz-Gonsenheim II lagen sie mit 0:2 nach Sätzen hinten, wehrten später im Tie-Break drei Matchbälle ab und gewannen doch noch mit 3:2 (20:25, 18:25, 25:22, 25:17, 16:14).
Und weil Tabellenführer TV Düppenweiler zeitgleich mit 2:3 beim VfL Oberbieber verlor, läuft an den beiden letzten Spieltagen alles auf ein Herzschlagfinale hinaus – denn aktuell trennt die jetzt punkt- und sieggleichen Düppenweilerinnen und Wierschemerinnen nur ein Satz.
„Dieser Sieg war so wichtig“, sagte FC-Trainer David Hück Reudelsdorf ebenso euphorisiert wie erleichtert. „Bei einer Niederlage wäre das Ding gegessen gewesen.“ Dieses „Ding“, das ist die Meisterschaft in der Oberliga, die die Maifeldvolleys nun unbedingt erringen möchten. Und mit einer Einstellung wie in den 124 Spielminuten am Sonntagnachmittag scheint dies auch möglich: „Spielerisch ist immer noch Luft nach oben, aber kämpferisch war das unsere beste Saisonleistung.“
Das bewiesen die Gäste ab Satz drei, obwohl sie bis dahin kaum ein Bein auf den Boden der Sporthalle an der Weserstraße in Mainz-Gonsenheim bekommen hatten. Diesmal war nicht die Annahme das Problem des FCW, sondern der Angriff. „Zwei Sätze lang konnten wir uns nicht durchsetzen, weil die Mädels stur geradeaus geschlagen haben“, monierte der Trainer, der dann aber die Vorgabe machte, bei den Angriffsschlägen häufiger mal Richtungswechsel vorzunehmen – „und das hat ab dem dritten Satz gefruchtet.“
So kamen die Maifeldvolleys zum Satzausgleich, ein Punkt war ihnen sicher – wäre aber noch zu wenig gewesen in der Endabrechnung. Der zweite Zähler für einen Sieg im TieBreak war beim 11:14 allerdings in weiter Ferne, drei Matchbälle am Stück sind im Volleyball meistens nicht abzuwehren. Wierschem gelang es trotzdem, auch weil bei 12:14 mit Donna Ströher die erfahrenste Spielerin zum Aufschlag schritt und laut Coach „Nerven aus Stahl“ bewies.
Die langjährige Zuspielerin und Kapitänin, die nach ihrer „Babypause“ erst das zweite Spiel absolvierte, servierte tatsächlich bis zum umjubelten Sieg durch. Auch weil die Gäste nun in der Abwehr jeden Ball vom Boden kratzten und Emma Fuchs vorn beim ersten FCMatchball Durchschlagskraft bewies. „Die Mädels haben auf Maximumlevel gefightet, etwas Glück war natürlich auch dabei“, sagte David Hück Reudelsdorf. „Das war ein megaemotionaler Erfolg, der uns für das Saisonfinale alle Chancen eröffnet.“
FC Wierschem: Sabrina Dietzler, Guillermard, Rüber, Fuchs, Hennoch, Schliwinski; Löcher;
Ströher, Larissa Dietzler, Mohr, Linden, Lohn.