Maifeld Volleys greifen mit neuer Energie wieder an: Regionalligist FC Wierschem beklagt Abgänge und freut sich auf zwei neue Kräfte

WIERSCHEM/POLCH. Dass sie ihre Tabellenführung in der Regionalliga Südwest wegen des Corona-bedingten Saisonabbruchs zwei Spieltage vor Schluss nicht in den Gewinn der Meisterschaft ummünzen konnten, schmerzt die Volleyballerinnen des FC Wierschem zwar noch immer. Dennoch richten sie den Blick spätestens seit Wiederaufnahme des Trainings – zunächst auf dem Beachvolleyballfeld, dann auch in der Halle – nach vorn. „Wir sind weiter traurig, weil wir überzeugt waren, den Titel holen zu können“, sagt die FC-Kapitänin Donna Sesterhenn. „Aber das wollen wir jetzt in neue Energie umsetzen, um wieder eine gute Rolle zu spielen.“

Denn sollte die Covid-19-Pandemie einen geregelten Sportbetrieb auch im Amateurbereich zulassen, so wie geplant, startet die Spielzeit in der Regionalliga Südwest für die Maifeld Volleys am 13. September mit dem Duell bei TSVgg Stadecken-Elsheim. Es folgen in der auf elf Teams erweiterten vierthöchsten Spielklasse zwei weitere Auswärtsspiele, ehe erst am 18. Oktober das erste Heimspiel steigt – ausgerechnet das Derby mit Aufsteiger SG Neuwied/Andernach.

Neu ist dann der Heimspielort. In der Saison 2020/2021 schlägt der FC Wierschem nicht mehr in Mendig auf, sondern in der Maifeldhalle Polch. Paradoxerweise hat das Team von Trainer Ebi Samankan dort bislang keine Trainingszeiten erhalten, die Einheiten finden derzeit in der Mendiger Großsporthalle statt. Das Spiel gegen die SG in Polch sei schon ein sehr besonderer Auftakt, so Sesterhenn. „Wir sind dann aber sicher nicht Favorit. Neuwied/Andernach ist kein typischer Aufsteiger, allein deren Kadergröße bietet mehr Möglichkeiten.“

Die Maifeld Volleys hingegen müssen schauen, wie sie personell über die Runden kommen. Michelle Klein, die beste Angreiferin der Vorsaison, ist nach Trier gezogen, lässt ihren Pass aber bis Jahresende in Wierschem – für Einsätze im absoluten Notfall. Carolin Janoschek ist ebenfalls weiterhin offiziell Teammitglied, wird wegen ihres Studiums in Marburg allerdings kaum spielen können. Fragezeichen stehen auch hinter Aileen Graichen und Christina Meurer, die schon vergangene Saison kaum (Graichen) beziehungsweise gar nicht (Meurer) verfügbar waren. Leistungsträgerin Lena Weiler schließlich will bei möglichst allen Spielen dabei sein, arbeitet aber in Hamburg und kann deshalb nicht mit der Mannschaft trainieren.

Auch aus diesem Grund sind sie bei FCW sehr froh, zwei Zugänge vermelden zu können. Mit Henriette Deurer haben sie sich eins der größten Talente der Region geangelt. Sie ist 15 Jahre jung und hat 2019/2020 für LAF Sinzig als Zuspielerin und Außenangreiferin gespielt, in der Landesligaauswahl und der zweiten Mannschaft, die in die Verbandsliga aufgestiegen ist. „Sie ist schon richtig gut und wird uns helfen“, urteilt Donna Sesterhenn. „Henni hat viel Biss, das zeigt sich bei jedem Training.“

Viel Erfahrung bringt die zweite Neue mit. Cindy Henoch kommt vom PSV Wengerohr und kann vom Mittelblock über Außen- und Diagonalangriff auf mehreren Positionen eingesetzt werden. Diese Flexibilität wird wichtig sein, da der Verlust von Michelle Klein nur kollektiv aufgefangen werden kann. „Vergangene Saison haben wir ja lange nur den Klassenverbleib als Ziel ausgegeben, später wollten wir dann natürlich mehr“, sagt Spielführerin Sesterhenn. „Es ist nicht tiefgestapelt, wenn wir jetzt sagen, dass für uns nur der Klassenverbleib zählt.“ cr

Quelle: Rhein-Zeitung 05.08.2020